Bobath in der Ergotherapie

Bobath in der Ergotherapie - Konzept mit starkem Alltagsbezug
Mit starken Alltagsbezug wird das Konzept Bobath in der Ergotherapie eingesetzt. Foto: Nina Thilo

Das Gehirn ist ein faszinierendes Organ. Kommt es in einer Hirnregion zu Verletzungen, Ausfällen oder Leistungseinbußen, können andere, gesunde Bereiche häufig die Aufgaben dieser Region übernehmen. Dieses Phänomen nennt man neuronale Plastizität. Man kann es sich bei der Behandlung von Hirnschädigungen zunutze machen. Bei neurologischen Erkrankungen, beispielsweise bei einer halbseitigen Lähmungen nach einem Schlaganfall, arbeitet man gezielt daran, gesunde Bereiche des Gehirns zu aktivieren, damit sie die Arbeit des geschädigten Bereichs übernehmen, sodass die Lähmung überwunden werden kann.

Bobath-Konzept

Ein Beispiel dafür ist das Bobath-Konzept. Dieses neurophysiologische Behandlungskonzept folgt einem problemlösenden Ansatz und ermöglicht es, sich in der Behandlung sehr an der individuellen Situation zu orientieren. Das Ziel ist, den Patientinnen und Patienten den Weg zurück in die Selbstständigkeit zu bahnen – und das in möglichst kurzer Zeit. Bewegungsabläufe und Muskelspannung stehen im Fokus des Konzepts, das in jedem Alter eingesetzt werden kann. Die Patientinnen und Patienten werden ihrer individuellen Situation entsprechend behandelt. Das setzt selbstverständlich voraus, dass sowohl die Ausgangssituation und das Ziel, aber auch die individuelle Anwendung des Konzepts im Einzelfall definiert werden.

Alltagsbezug von Bobath in der Ergotherapie

„Wir arbeiten mit starkem Alltagsbezug“, erklärt Annett Babst: „Ist die Motorik beeinträchtigt, weil die neurologische Funktion gestört ist, spielen Konsequenz und die Gleichartigkeit der Übungen eine zentrale Rolle. Wiederholungen sind wichtig, wenn wir das Konzept Bobath in der Ergotherapie einsetzen.“ Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn die Grundlagen des Bobath-Konzepts auch in der Pflege, im Alltag und von anderen beteiligten Therapeutinnen und Therapeuten angewandt werden.

Angewandt wird das Bobath-Konzept übrigens bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Befunde. Dazu zählen sensomotorische Störungen, zerebrale Bewegungsstörungen, aber auch Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Enzephalitis, Hirnblutungen und Hirntumore, das Schädel-Hirn-Trauma sowie Erkrankungen des Rückenmark.

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